
Die Europäische Union verfolgt Ziele für nachhaltiges Wirtschaften und mehr Klimaschutz. Diese Wachstumsstrategie der EU soll dafür sorgen, dass der Weg zu einer ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingt. All diese Ziele umfasst der europäische Grüne Deal. Bis 2030 soll die EU ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gesenkt haben. 2050 ist die EU klimaneutral. Eine sozial-ökologische Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung erfordert viel Anstrengung in den einzelnen Transformationsfelder.
Der europäische Grüne Deal umfasst die konzeptuelle Grundlage für den Wandel in eine klimaneutrale EU. Wegweisende Strategien in verschiedenen Bereichen setzen die Bausteine für eine neue Wirtschaft, die modern, ressourceneffizient und wettbewerbsfähig ist. Eine treibhausgasneutrale EU kann nur entstehen, wenn keine Netto-Treibhausgase mehr ausgestoßen werden. Zudem müssen die Schadstoffemissionen deutlich reduziert und eine Kreislaufwirtschaft gefördert werden.
Europäische Unternehmen sollen also Weltmarktführer bei klimafreundlichen Produkten und Umwelttechnologien werden. Außerdem soll das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt werden. Es sollen in diesem Zusammenhang auch für die Menschen und Regionen gesorgt werden, deren wirtschaftliche Existenz durch die Umgestaltung der Wirtschaft gefährdet ist.
Primär sieht der Plan Maßnahmen in folgenden Bereichen vor: Klima, Energie, Umwelt und Ozeane, Verkehr, Finanzen und regionale Entwicklung, Forschung und Innovation, Landwirtschaft und in der Industrie.
Vorteile des Grünen Deals sind beispielsweise eine saubere Luft, sauberes Wasser, einen gesunden Boden und die Biodiversität wird gefördert. Außerdem sollen die Gebäude saniert und dadurch energieeffizienter werden. Ziel ist es darüber hinaus gesundes und bezahlbares Essen zu ermöglichen. Des Weiteren soll der öffentliche Verkehr ausgebaut werden. Mithilfe des Deals soll eine saubere Energie und modernste saubere Technologie ermöglicht werden. Die Agenda des Deals zielt zudem auf langlebigere Produkte, die repariert, wiederverwertet und wiederverwendet werden können. Zugleich soll der Grüne Deal zukunftsfähige Arbeitsplätze fördern und für eine Vermittlung der für den Übergang notwendigen Kompetenzen sorgen. Europa soll ferner zu einer weltweit wettbewerbsfähigen und krisenfesten Industrie werden.

Wie können die Vorteile so schnell und gerecht wie möglich genutzt werden, sodass ein ökologischer Wandel in der EU vorangetrieben wird, der gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit stärkt, Arbeitsplätze schafft und die Kosten und Auswirkungen auf das geringste reduziert? Eins steht fest: "Die Kosten des Nichtstuns werden deutlich höher sein als die Kosten der Umsetzung unserer Klimaziele." (Europäische Kommission [1]).
Europa kann nur zu einem klimaneutralen Kontinent werden, wenn Wirtschaft und Gesellschaft umgestaltet werden. Alle Wirtschaftszweige müssen auf die Herausforderungen vorbereitet werden, sodass die Klimaziele auf fairer und kosteneffizienter Weise, sowie unter Wahrung des Wettbewerbs, erreicht werden können.
Die Europäische Union [2] betont: „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Zugleich bietet er auch eine Chance auf die Entwicklung eines neuen Wirtschaftsmodells.“
Die Kommission hat das umfangreichste Paket von Vorschlägen im Bereich Klima und Energie vorgelegt. Zur Erreichung der Klimaneutralität schlägt die EU-Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen vor. Eine umweltgerechte und intelligente Mobilität kann nur entstehen, wenn ein sauberes, zugängliches und erschwingliches Verkehrssystem entsteht – in allen Regionen. Durch eine Ladeinfrastruktur will die Kommission das Marktwachstum bei emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen fördern. Auch für den Luft- und Seeverkehr wurden Ideen ausgearbeitet. Nachhaltige Flugkraftstoffe sollen gefördert werden und eine CO2-Bepreisung soll dabei helfen. Die Vorschläge des Grünen Deals breiten sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Hierdurch entstehen nachhaltige, lokale und gut bezahlte Arbeitsplätze in ganz Europa. Des Weiteren sieht die Europäische Kommission ein hohes Potenzial im Ausbau erneuerbarer Energien und in der Erhöhung der Energieeffizienz. Durch ein sauberes Energiesystem können die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Auch im Bereich der Sanierung von Gebäuden entstehen Möglichkeiten für einen grüneren Lebensstil. Eine Sanierung der Wohnungen und Gebäuden tragen zum Energiesparen bei und schützen darüber hinaus vor extremer Hitze oder Kälte. Die Europäische Union ist sich sicher, dass „die Natur […] eine starke Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel“ ist. Ein Vorschlag ist hierbei die Wiederherstellung von Wäldern, Böden, Feucht- und Torfgebieten in Europa.
Das Fit for 55 Paket ist das Programm, mit welchem das Ziel erreicht werden soll, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. In diesem Zusammenhang sollen bestehende Regelwerke angepasst und zudem neue Gesetzesvorschläge gemacht werden. Die europäische Klima- und Energiepolitik wird sich in einem großen Maß verändern.

Quelle: Europäische Kommission, Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Empty [1]

Um den Europäischen Grünen Deal langfristig zu verankern, wird ein ganzheitlicher Ansatz gefordert. Vor allem durch ein Vorsprung bei grünen Technologien soll die internationale Wettbewerbsfähifkeit der europäischen Wirtschaft gestärkt werden. Die EU-Kommission hat an einen Aktionsplan zur Finanzierung eines nachhaltigen Europas erarbeitet, um grüne Investitionen voranzutreiben, die Kreislaufwirtschaft auszubauen und einen Null-Schadstoff-Aktionsplan umzusetzen.
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[1] vgl. Europäische Kommission, Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Empty, in: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52021DC0550&from=DE
[2] vgl. Europäische Kommission, Umsetzung des europäischen Grünen Deals, in: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/delivering-european-green-deal_de
e-Mission GmbH Plattform, Grundlagen ESG, in: Die Regulatorik und ihre Auswirkungen - Was kommt regulatorisch auf Sie zu?